Digitalität beschränkt sich nicht nur auf den Bereich des Virtuellen, sondern bezieht auch die physische Welt mit ein. Die Dinge selbst werden smart und sind miteinander vernetzt im Internet of Things. Aber wie genau verändern sich materielle Dinge und unser Verhältnis zu ihnen durch die Digitalisierung? Wie beeinflussen digital vernetzte Kulturen unser Fühlen und Denken, unser Vorstellungsvermögen, unsere Selbst- und Weltwahrnehmung? Digitalisierung ist nicht mehr nur dort wirksam, wo blinkende Router, Akkus und WLAN vorzufinden sind, sondern hat sich mit unseren Wünschen, Begehren und Träumen verbunden. Digitale Kulturen beeinflussen unseren Alltag, unsere Zukunftsvorstellungen und die kollektive Erinnerung.
Die Akademie der Avantgarde lädt gemeinsam mit dem Institut für Kunst und Kunsttheorie der Universität zu Köln dazu ein, sich mit der Welt der Digital Things auseinanderzusetzen. Mit der Veranstaltung Digital Imaginaries gehen wir am 5. und 6. Juli in Workshops für Kinder und Erwachsene und einem Künstler*innengespräch mit der Young Girl Reading Group der Frage nach, wie sich digitale Devices in kulturelle Praxen wie das Lesen einbetten lassen, und wie wir den Umgang mit digitaler Technologie erweitern können, um zu einer wünschenswerten Zukunft beizutragen.
Die Veranstaltung ist kostenlos. Für den Lese-Workshop ist eine Anmeldung erforderlich an kristin.klein(at)uni-koeln.de.
Es sind noch Plätze frei im Workshop mit der YGRG und im Kinderworkshop zum Internet of Things.
PERFORMATIVER LESE-WORKSHOPS MIT DER YOUNG GIRL READING GROUP
Fr, 5. Juli, 12-19 Uhr
Sa, 6. Juli, 10-19 Uhr
Ab 16 Jahre
Das Künstlerinnen-Kollektiv Young Girl Reading Group (Dorota Gawęda und Eglė Kulbokaitė) setzt gemeinsames Lesen als künstlerische Praxis ein und untersucht die Verkörperung von Sprache. In den Workshops leiten sie dazu an, das Lesen, das meist individuell und im Stillen stattfindet, als eine gemeinschaftliche Praxis neu zu erfahren. Gemeinsam mit den Künstlerinnen erkunden die Besucher*innen, wie sich Gedanken und Empfindungen, die die Lektüre begleiten, körperlich auswirken und wiederum Einfluss nehmen auf die Art und Weise, wie wir lesen und was wir dabei wahrnehmen. Durch den Einsatz von Technologie, wie die Lektüre von Texten auf dem Smartphone, wird der Körper neu kontextualisiert. Beim gemeinsamen und öffentlichen Vorlesen und anschließendem Diskutieren wird die Wechselwirkung zwischen Text, Körper, Umwelt und digitalen Devices thematisiert. Der Workshop findet in einer von der YGRG gestalteten Rauminstallation statt, was die Textlektüre zu einer körperlich, sinnlich erfahrbaren Situation macht.
Mit Texten aus feministischer Theorie, Speculative Fiction und Technikphilosophie werden Fragen nach den kollektiven Vorstellungen von Ästhetik, Materialität und Performativität im digitalen Zeitalter verhandelt.
Der Workshop ist kostenlos, um Anmeldung wird gebeten an kristin.klein(at)uni-koeln.de (max. 20 Personen).
Textkenntnisse sind nicht erforderlich, dafür aber Lust auf die gemeinsame Lektüre und performative Experimente. Der Workshop findet auf Englisch statt.
TAG 1, FR, 5. JULI, 12-19 UHR
Am ersten Tag des Workshops finden zwei Leserunden mit anschließenden Diskussionen statt.
TAG 2, SA, 6. JULI, 10-19 UHR
Am zweiten Tag verfassen die Teilnehmenden eigene Skripte im Stil der YGRG, die anschließend vor Ort gelesen und mithilfe des Smartphones inszeniert werden.
ARTIST TALK MIT DER YOUNG GIRL READING GROUP
Sa, 6. Juli, 19:30 Uhr
Am Samstagabend laden wir zu einem Künstler*innengespräch mit der Young Girl Reading Group in der von ihnen gestalteten Rauminstallation ein. In diesem immersiven Setting diskutieren wir über Möglichkeiten und Erfahrungsräume digitaler Vorstellungswelten sowie die künstlerische Praxis der YGRG an der Schnittstelle zwischen virtuellen Dimensionen und physischen Verkörperungen. Gemeinsam tauschen wir uns über Ideen, spekulative Entwürfe sowie die Möglichkeit aus, sich eine post-anthropozentrische Zukunft im Kontext des digitalen Wandels vorzustellen.
Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenlos, eine Anmeldung oder vorherige Teilnahme an den Workshops ist nicht erforderlich.
WORKSHOP: ICH FRAG MAL MEINE JOGGINGHOSE – EIN WORKSHOP ZUM INTERNET DER DINGE
Sa, 6. Juli, 11-14 Uhr
Für Kinder und Jugendliche ab 8 Jahren
Werden wir bald mit Kühlschränken über gesunde Ernährung diskutieren und uns bei unseren Jogginghosen über die neusten Modetrends erkundigen? Das „Internet der Dinge“ (Internet of Things) vernetzt Häuser, Autos und andere alltägliche Gebrauchsgegenstände mit unseren Smartphones und Computern. Es lässt Küchengeräte und Spielzeug intelligent erscheinen und ermöglicht es den smarten Gegenständen sich untereinander über das Internet zu verständigen. Mit Alexa und Siri haben wir schon neue Mitbewohnerinnen bei uns aufgenommen, doch welche werden in Zukunft dazu kommen, was werden sie zu erzählen haben und welche Abenteuer werden wir mit ihnen erleben? Im Rahmen des Workshops können sich Kinder und Jugendliche ab 8 Jahren zum Thema „internet of things“ ausprobieren, Geschichten erfinden und im NRW-Forum zum Leben erwecken.
Der Workshop ist kostenlos und öffentlich. Er findet auf Deutsch statt, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Noch mehr Informationen unter:
https://www.nrw-forum.de/ada und https://www.nrw-forum.de/veranstaltungen/digital-imaginaries
Bildcredits: Dorota Gawęda and Eglė Kulbokaitė, SULK III, 2019. Courtesy of Dorota Gawęda, Eglė Kulbokaitė and Vadim Kovriga