Das Internet, die enorme Steigerung der Rechenleistungen und die Digitalisierung verändern kulturelle Praxen online wie offline und haben so weitreichende wie durchgreifende Auswirkungen auf die Anforderungen des Alltags. Gerade die Bilder scheinen dabei eine besondere Rolle zu spielen: Ihr Auftreten bestimmt, begleitet und bedingt kulturelle, wie politische Prozesse. Als Selfie, Erinnerungsstück, Beweisfoto, Clickbait, Internetmem, Fototapete und Bildschirmhintergrund agiert das Einzelbild in vielfältigen Beziehungen zu anderen Bildern. Zwischen Meme-Engineering, Mona Lisa und Cat-Content erkundet dieser Vortrag strukturelle Fragen am Bild der Gegenwart.
Die These: Als geschäftsführende kulturelle Einheit der Gegenwart verstanden, eignet sich gerade das Bild für eine eingehende Untersuchung, um die kleinteiligen und vielfältigen Veränderungen der Gegenwart vor größerem Maßstab anschaulicher begreifen zu können.
Konstanze Schütze, Jun.-Prof., Dr., ist Kuratorin und Kunstpädagogin. Sie arbeitet und forscht in der der Kunstvermittlung, bildwissenschaftlichen Medientheorie und ist involviert in eine inklusive und kritische pädagogische Praxis zwischen Hochschule, Schule und Museum. Aktuell ist Sie Juniorprofessorin für Kunst Medien Bildung am Institut für Kunst & Kunsttheorie der Universität zu Köln. Sie ist Mitgründerin des kollaborativen Forschungsprojekts »Dear Humans, …« (Kustodie der TU Dresden), Koproduzentin/Kuratorin des queerfeminitischen Festivals für postdigitale Kultur im Performativen dgtl fmnsm (Europäisches Zentrum der Künste Hellerau), des Galerieprojektes storecontemporary.com (Dresden), sowie der Agentur für Kunstvermittlung agency art education (Kassel). Arbeitsschwerpunkte: Bildung mit dem Daumen, Bildlichkeit nach dem Internet (Promotion), Art and the Postdigital Condition, Updates für eine inklusive und kritische Kunstvermittlung nach dem das Internet neu wahr. Projekte: storecontemporary.comI agencyart.educationI methodsofart.netI piaer.net I digitalfeminism.net/2018
Bildcredits: Paul Barsch