Vortrag von Manuel Zahn am 20.10.2017: Ästhetische Praxis als Medienkritik. Einführende Überlegungen und Fragen

Der erste Workshop in der Reihe Ästhetische Praxis als Medienkritik widmet sich dem Verhältnis von postdigitalen jugend­kulturellen Praktiken und dem medienpädagogischen Begriff der Medienkritik. Angesichts der aktuellen jugend- und popkulturellen Medienpraktiken, die mit Begriffen wie Nähe, ­Immersion, Vernetzung, Serialität, Kooperation und Kollaboration assoziiert werden, scheinen die Kritikbegriffe vorliegender Konzeptionen von Medienkompetenz und -bildung, die auf Distanzierung, Vereinzelung und individuelles kognitives Verstehen abzielen, an ihre Grenzen zu kommen. Vor dem Hintergrund der postdigitalen Medienkulturen werden daher die vorliegenden Verständnisse von Kritik befragt und nach neuen kritischen Praxen gesucht: Wie zeigt sich kritische Praxis in der aktuellen Medienkultur, die sich in erster Linie aus jugendkulturellen ­Praktiken zusammensetzt? Wo setzt sie an, wie verfährt sie und worauf bezieht sie sich?

Das Projekt „Ästhetische Praxis als Medienkritik“ (2017/18) wurde durch das Grimme-Forschungskolleg an der Universität Köln finanziert. Es untersuchte vor dem Hintergrund der Herausforderungen der postdigitalen Gesellschaft aktuelle Formen und Praxen von Kritik. Vier ­interdisziplinäre Workshops bildeten die Basis für eine Bestandsaufnahme kritischer Medienpraxis in der ­aktuellen Medienkultur und für die Schärfung des Kritikbegriffs an aktuellen künstlerischen Praxen. ­Angesiedelt an der Professur für Ästhetische Bildung war die Workshop-Reihe Teil des ­größeren Forschungsschwerpunktes Post-Internet Arts Education des Instituts für Kunst & Kunsttheorie und wird in Kooperation mit dem Grimme-Institut durchgeführt.

Info

Manuel Zahn studierte Sonderpädagogik, Erziehungswissenschaft, Philosophie und Psychologie an der Universität Hamburg und promovierte über „Ästhetische Film-Bildung“. Seit dem Sommersemester 2017 ist er Professor für Ästhetische Bildung am Institut für Kunst & Kunsttheorie der Universität zu Köln. Zuvor war er Vertretungsprofessor für Kunstpädagogik an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und Wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten Oldenburg und Hamburg. Seine Arbeitsgebiete sind Erziehungs- und Bildungsphilosophie, Medienbildung (insbesondere Filmbildung), Kunstpädagogik und Ästhetische Bildung in der digitalen Medienkultur.

http://blogs.epb.uni-hamburg.de/zahn/

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