Das Internet ist im Handumdrehen zur Quelle, zum Mediator, zum Distributionsmotor und zum Zielmedium der künstlerischen Produktion geworden. Die Art und Weise, wie Bilder und Inhalte im Internet behandelt werden, hat die Arbeitsweise von Künstler*innen grundsätzlich verändert. Selbstverständlich ist es etwa geworden, kulturelle Artefakte und Industrieprodukte in Kombination mit anderen, weniger definierten oder natürlichen Materialien, Texten und selbstgemachten Produkten freimütig zu nutzen und zu integrieren. Im Gegensatz zu früheren künstlerischen Konzepten (z.B. objet trouvé, ready-made, etc.) geht es um eine selbstverständliche, pragmatische (oft nicht-hierarchische) Art des Produzierens in Gemeinschaften und Sharingnetzwerken. Es scheint nicht mehr sinnvoll zu sein, neue Formen zu erfinden, wenn sie bereits tausendfach und besser vorhanden sind – und nur noch eingesammelt werden müssen. Kunst muss einen anderen Ort finden. Details: paulbarsch.de
Paul Barsch arbeitet medien- und kontextübergreifend mit kulturell aufgeladenem Material. Er studierte Bildende Kunst und Malerei in der Klasse für Neue Medien bei Prof. Lutz Dammbeck (HfBK Dresden). Paul Barsch ist Mitbegründer des künstlerisch-kuratorischen Projekts New Scenario, einer dynamischen Plattform für konzeptionelle, post-cube, online Ausstellungen. New Scenario untersucht Ausstellungs- und Präsentationsformate im Postdigiatlen und entwickelt neue Strategien der Präsentation (online/offline) die weit außerhalb des White Cube liegen. Außerdem war Barsch eine*r der Initiator*innen des Projektes PIZZA PAVILION (56. Biennale Venedig) und unterrichtet „Grundlagen der Animation“ an der HfBK Dresden. Er lebt und arbeitet in Köln/Berlin/Dresden.
Credits: Paul Barsch und Tilman Hornig, In Memory of Certain Things, 2015