Das Projekt Ästhetische Praxis als Medienkritik untersuchte vor dem Hintergrund der Herausforderungen der postdigitalen Gesellschaft aktuelle Formen und Praxen von Kritik. Vier interdisziplinäre Workshops bildeten die Basis einer Bestandsaufnahme kritischer Medienpraxis in der aktuellen Medienkultur. Ziel des Projekts war es, die künstlerische Praxis und ästhetische Reflexion ausgewählter Künstler*innen als medienkritische Praxis für den erziehungswissenschaftlichen Diskurs (insb. Ästhetische Bildung und Medienpädagogik) zu erschließen. Eine leitende These dabei war, dass die künstlerischen Arbeiten Aufschluss darüber geben, wie kritische Praxis in der postdigitalen Medienkultur verstanden werden kann und dementsprechend in medienbildungstheoretischer Perspektive Medienkritik überdacht werden muss.
Der Vortrag formuliert einige Zwischenergebnisse, die sich in der Beschäftigung mit dem Themenkomplex über die vergangenen drei Workshops geformt haben. Er versucht eine erste tentative Auslegung ästhetischer Praxis als medienkritische Praxis in medienbildungtheoretischer Perspektive.
Manuel Zahn studierte Sonderpädagogik, Erziehungswissenschaft, Philosophie und Psychologie an der Universität Hamburg und promovierte über „Ästhetische Film-Bildung“. Seit dem Sommersemester 2017 ist er Professor für Ästhetische Bildung am Institut für Kunst & Kunsttheorie der Universität zu Köln. Zuvor war er Vertretungsprofessor für Kunstpädagogik an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und Wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten Oldenburg und Hamburg. Seine Arbeitsgebiete sind Erziehungs- und Bildungsphilosophie, Medienbildung (insbesondere Filmbildung), Kunstpädagogik und Ästhetische Bildung in der digitalen Medienkultur.