Der Begriff der Digitalität verweist auf eine Vielzahl komplexer und asynchroner Prozesse, die sich in unterschiedlicher Weise auf Individuen und gesellschaftliche Bedingungen, auf materielle Umwelten sowie auf kulturelle Praxen auswirken und durch diese wiederum beeinflusst werden. Die in diesem Vortrag zentralen Begriffe, Postdigital und Post-Internet, bündeln das weite Feld aktueller Forschung zur Digitalisierung durch die spezielle Fokussierung soziokultureller Verflechtungen digitaltechnologischer Entwicklungen und künstlerischer Auseinandersetzungen. Ausgehend von einer Definition der Begriffe werden exemplarisch Forschungsfragen und künstlerische Artikulationen im Kontext von Digitalität in den Blick genommen, die in der Kunsttheorie und anderen Bezugswissenschaften derzeit verhandelt werden und die u.a. als Grundlagen für Forschungsprojekts Post-Internet Arts Education Research (PIAER) dienen.
[1] Der Titel ist geliehen von Julia Plawgo, vgl. performingarts-festival.de/en/2019/program/i-wanted-show-you-world-i-only-had-2gb
Kristin Klein ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunst & Kunsttheorie der Universität zu Köln, aktuell im Projekt Post-Internet Arts Education Research. Sie studierte Kulturwissenschaft, Kunstpädagogik, Philosophie, Germanistik und Bildungswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin, der TU Dresden und der Boston University. Forschungsschwerpunkte: Kunst nach dem Internet, Kunstpädagogik im Kontext postdigitaler Kulturen. Zusammen mit Torsten Meyer, Gila Kolb und Konstanze Schütze ist sie Herausgeberin des Workbook Arts Education (myow.org: seit 2018), mit Willy Noll veröffentlichte sie Postdigital Landscapes (zkmb.de: 2019). Web: kristin-klein.net
Bildcredits:
Eva Papamargariti: Soft Touch, 2015, Video Still: vimeo.com/139660276