Das Internet, die Digitalisierung und die enorme Steigerung der Rechenleistungen verändern seit mehreren Jahrzehnten kulturelle Praxen online wie offline und haben so weitreichende wie durchgreifende Auswirkungen auf die Anforderungen des Alltags. Gerade die Bilder scheinen dabei zunehmend die Geschäfte der Gegenwart zu führen: Ihr Auftreten bestimmt, begleitet und bedingt kulturelle und politische Prozesse gleichermaßen. Als Selfie, Erinnerungsstück, Beweisfoto, Clickbait, Internetmem, Fototapete und Bildschirmhintergrund agiert das Einzelbild in vielfältigen Beziehungen zu anderen Bildern. In diesen Aktionseinheiten werden die Bilder zunehmend unberechenbar in ihren Verbreitungseigenschaften und Wirkweisen. Als geschäftsführende kulturelle Einheit der Gegenwart verstanden, eignet sich gerade das Bild für eine eingehende Untersuchung, um die kleinteiligen, vielfältigen Veränderungen der Gegenwart in größerem Maßstab anschaulicher begreifen zu können. Zwischen Echtzeitsimulation, Meme-Engineering, Mona Lisa und Cat-Content erkundet dieser Vortrag die Möglichkeiten einer kunstpädagogischen Praxis auf Augenhöhe mit dem Bild der Gege
Konstanze Schütze, Kunstpädagogin und Kuratorin. Von 2010 bis 2016 leitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität zu Köln, Institut für Kunst & Kunsttheorie u.a. das Innovationsprojekt „.mbr – medienbildungsraum“. Sie ist Mitgründerin des Galerieprojektes storecontemporary.com (Dresden), der Agentur für Kunstvermittlung agency art education (Kassel/Berlin) und der Gruppe Methode Mandy. Aktuell arbeitet sie an Fragen der Kunstpädagogik und -vermittlung, nachdem das Internet neu war, und ist in verschiedenen Vermittlungsbereichen zwischen queerfeministischer und transkultureller Perspektive im Sinne einer kritischen Kunstvermittlung aktiv. Arbeitsschwerpunkte: Bildlichkeit nach dem Internet (Dissertation), Art and the Post-Digital Condition, Aktualisierungen für eine Kunstvermittlung nach dem Internet.