Aktuelles

Vortrag von Kristin Klein am 08.12.2017: Über künstlerische Strategien des Brandings am Beispiel von »New Eelam«

Abstract

NEW EELAM, ein Start-Up der Künstler*innen Christopher Kulendran Thomas und Annika Kuhlmann, spekuliert mit der Möglichkeit (globaler) postkapitalistischer Gesellschaftsformen. Es imaginiert Szenarien für das Leben einer wachsenden Klasse weltweitgewordener Nomad*innen, die projektbezogen und mobil von ihrem Laptop aus arbeiten und für die sich „zu Hause“ gewöhnlich über die automatisch hergestellte Verbindung zwischen Router und ihren digitalen Devices definiert. NEW EELAM entwirft auf Basis techno-ökonomischen Verwicklungen von Kunst und Kulturindustrie ein komplexes Geflecht prototypischer Zukünfte, Ideen für neue Formen des flexiblen Zusammenlebens, kollektiven Besitzes und fluider Nationalität und artikuliert sich in Form von Lounge-Atmosphären, messeähnlichen Installationen, futuristisch anmutenden Ensembles, als Werbefilm oder Artisttalk.

Am Beispiel von NEW EELAM werden in diesem Beitrag probehalber Überlegungen zum Branding in der Kunst präsentiert. Ausgehend von einer Definition des Brandings aus marketinglogischer Sicht stellt der Vortrag anhand ausgewählter Zitate Funktionen von Marken u.a. als Selbsterweiterungen und agentielle Entitäten, als Verdichtungen, als Aufmerksamkeitsknoten und Navigationstools heraus. Der kurze Werbefilm zu New Eelam wird mit einer iPhone-Werbung hinsichtlich Motivik und Thematik verglichen und Formen des Brandings als interpretative Rahmen aktueller Kunst in den Blick genommen.

Etwas präziser ausformuliert und kontextualisiert sind einige der Überlegungen in: Kristin Klein: Branding and Trending. Post-Internet Art im Kontext aktueller Markenökologien. In: Dick, Julia; Eschment, Jane; Meyer, Torsten (Hg.): Arts Education In Transition (erscheint 2018).

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Kristin Klein ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunst & Kunsttheorie der Universität zu Köln, aktuell im Projekt Post-Internet Arts Education Research. Sie studierte Kulturwissenschaft, Kunstpädagogik, Philosophie, Germanistik und Bildungswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin, der TU Dresden und der Boston University.

Forschungsinteressen: Kunst nach dem Internet, Kunstpädagogik im Kontext postdigitaler Kulturen, Zukunftsentwürfe in aktueller Kunst, Schulentwicklung und Bildungstheorie, Speculative Design.

Promotionsprojekt:Navigating the Present, Prototyping the Future. Ansätze für eine Kunstpädagogik nach dem Internet. (Arbeitstitel)

kristin-klein.net

Vortrag von Torsten Meyer am 25.10.2017: Anderes Zeigen. Der Curatorial Turn in der Kunstpädagogik

Abstract

Kunstlehrer*innen nach dem Curatorial Turn stelle ich mir vor als Inszenierer*innen von Kunst als Lernumgebung. Ihre Methode ist die Kuration: die Pflege des Diskurses als Sorge um die Diskussion. Sie versammeln die Aufmerksamkeit ihrer Schüler*innen um das kuratorische Projekt herum. Und sie zeigen dabei – vor dem Hintergrund der aktuellen künstlerischen Aktivitäten auf dem Planeten –, wie Alternativen sichtbar, Äquivalente denkbar und Anschlüsse machbar werden.

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Torsten Meyer, *1965, Prof. Dr. phil., Professor für Kunst und Ihre Didaktik, Schwerpunkt aktuelle Medienkultur an der Universität zu Köln. Studium der Erziehungswissenschaft, Soziologie, Philosophie und Kunst in Hamburg und Lüneburg. Arbeitsschwerpunkte: Next Art Education, Globalisierung & Digitalisation, pädagogische Medientheorie, Schul- und Hochschulentwicklung im Horizont grundsätzlich veränderter Medienkultur. Zahlreiche Vorträge und Veröffentlichungen im Kontext Kunst Medien Bildung, zuletzt: Sujet Supposé Savoir (2010), Shift. #Globalisierung #Medienkulturen #Aktuelle Kunst (2012), Next Art Education (2013), What’s Next? Kunst nach der Krise (2013), Subjekt Medium Bildung (2014), What’s Next? Bd. II Art Education (2015), where the magic happens (2016), Übertrag. Kunst und Pädagogik im Anschluss an Karl-Josef Pazzini (2017).

medialogy.de

Gastvortrag von Michael Seemann am 24.10.2017: Digitaler Tribalismus – Die wahre Geschichte hinter Fake News

Abstract

Post-Truth oder postfaktisches Zeitalter wird unsere Epoche schon genannt. Grund dafür sind aus den Fugen geratene Informationssyteme, die seit dem Internet die Öffentlichkeit mit immer mehr Falschinformationen fluten. Die Erklärungen sind vielseitig: Von russischen Trollfarmen bis algorithmischen Filterbubbles gibt es viele Erklärungsversuche. Wir haben in einer Studie untersucht, wie sich Fake News in Deutschland tatsächlich verbreiten, und sind dabei auf ein ganz anderes Phänomen gestoßen. Digitale Stämme formieren sich im Internet und wähnen sich in einem fortwährenden Informationskrieg mit der „Lügenpresse“. Fake News sind nichts weiter als das Futter für bestätigungshungrige Stämme und somit Munition in ihrem Kampf um die Deutungshoheit – und um ihre Identität.

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Michael Seemann, *1977, studierte Angewandte Kulturwissenschaft in Lüneburg. Seit 2005 ist er mit verschiedenen Projekten im Internet aktiv. Seine Thesen zum Kontrollverlust hat er 2014 auch als Buch veröffentlicht: „Das Neue Spiel, Strategien für die Welt nach dem digitalen Kontrollverlust“. Er gibt Seminare zur Internetkultur an der Universität zu Köln und hält Vorträge über Kontrollverlust, Plattformen und digitalen Tribalismus.

ctrl-verlust.net

Vortrag von Annemarie Hahn am 21.10.2017: The Copypaste Condition

Abstract

Seitdem Digitalität zur allgegenwärtigen Bedingung geworden ist, ist Copypasten nicht mehr nur künstlerische Referenzarbeit, sondern allgegenwärtige kulturelle Praxis. Diese kulturelle Praxis hat verschiedene Spielarten entwickelt, die zwar nach wie vor unter dem Label der Referenzialität subsumiert werden können. Dennoch lohnt sich ein genauer Blick in die verschiedenen Ausformungen, die sich innerhalb einer „copy paste condition“ gebildet haben. Der Vortrag versucht, vom remix über das meme bis zum hashtag ein Cluster zu entwerfen, in dem Copypaste-Strategien differenziert betrachtet werden können.

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Annemarie Hahn arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunst & Kunsttheorie an der Universität zu Köln und ist dort für das Grimme-Forschungskolleg als auch in dem Innovationsprojekt Flipping University im Bereich maker spaces & infrustructure design tätig. Sie hat Kunstpädagogik, Germanistik und Sonderpädagogik in Köln studiert und einen beruflichen Hintergrund der Mediengestaltung. In ihrer Dissertation beschäftigt sie sich mit Kunstpädagogik im Spannungsfeld relationaler und agentieller Theorien im Kontext inklusiver Bildung.

methodemandy.com

Vortrag von Manuel Zahn am 20.10.2017: Ästhetische Praxis als Medienkritik. Einführende Überlegungen und Fragen

Der erste Workshop in der Reihe Ästhetische Praxis als Medienkritik widmet sich dem Verhältnis von postdigitalen jugend­kulturellen Praktiken und dem medienpädagogischen Begriff der Medienkritik. Angesichts der aktuellen jugend- und popkulturellen Medienpraktiken, die mit Begriffen wie Nähe, ­Immersion, Vernetzung, Serialität, Kooperation und Kollaboration assoziiert werden, scheinen die Kritikbegriffe vorliegender Konzeptionen von Medienkompetenz und -bildung, die auf Distanzierung, Vereinzelung und individuelles kognitives Verstehen abzielen, an ihre Grenzen zu kommen. Vor dem Hintergrund der postdigitalen Medienkulturen werden daher die vorliegenden Verständnisse von Kritik befragt und nach neuen kritischen Praxen gesucht: Wie zeigt sich kritische Praxis in der aktuellen Medienkultur, die sich in erster Linie aus jugendkulturellen ­Praktiken zusammensetzt? Wo setzt sie an, wie verfährt sie und worauf bezieht sie sich?

Das Projekt „Ästhetische Praxis als Medienkritik“ (2017/18) wurde durch das Grimme-Forschungskolleg an der Universität Köln finanziert. Es untersuchte vor dem Hintergrund der Herausforderungen der postdigitalen Gesellschaft aktuelle Formen und Praxen von Kritik. Vier ­interdisziplinäre Workshops bildeten die Basis für eine Bestandsaufnahme kritischer Medienpraxis in der ­aktuellen Medienkultur und für die Schärfung des Kritikbegriffs an aktuellen künstlerischen Praxen. ­Angesiedelt an der Professur für Ästhetische Bildung war die Workshop-Reihe Teil des ­größeren Forschungsschwerpunktes Post-Internet Arts Education des Instituts für Kunst & Kunsttheorie und wird in Kooperation mit dem Grimme-Institut durchgeführt.

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Manuel Zahn studierte Sonderpädagogik, Erziehungswissenschaft, Philosophie und Psychologie an der Universität Hamburg und promovierte über „Ästhetische Film-Bildung“. Seit dem Sommersemester 2017 ist er Professor für Ästhetische Bildung am Institut für Kunst & Kunsttheorie der Universität zu Köln. Zuvor war er Vertretungsprofessor für Kunstpädagogik an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und Wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten Oldenburg und Hamburg. Seine Arbeitsgebiete sind Erziehungs- und Bildungsphilosophie, Medienbildung (insbesondere Filmbildung), Kunstpädagogik und Ästhetische Bildung in der digitalen Medienkultur.

http://blogs.epb.uni-hamburg.de/zahn/

Vortrag von Torsten Meyer am 20.10.2017: Kritik, Kontrolle, Postironie. Subversion in der Generation C

Abstract

Der Modus der Kulturkritik, wie wir ihn von Rousseau bis Adorno kennen, ist ein „Reflexionsmodus der Moderne“ (Georg Bollenbeck). Moderne verstehe ich dabei als kulturelles Makromilieu, als Mediosphäre im Sinne der Mediologie Régis Debrays, das sich um bestimmte Kulturtechniken, die mit bestimmten Medientechnologien herum entwickelt hat. Das kulturelle Makromilieu, das wir Moderne nennen, ist an seinen Rändern etwas unscharf. Es ist nicht ganz klar abgrenzbar, wann es zu wirken begann. Und es ist auch nicht ganz klar, wann es damit zu Ende ging. Das ist eine Frage des Maßstabs und der Perspektive. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, was ein der modernen Kulturkritik entsprechender Reflexionsmodus der aktuellen Mediosphäre sein könnte. Dem „Reflexionsmodus der Moderne“ soll hier ein Aktionsmodus der nächsten Gesellschaft entgegensetzt werden, der wohl wiedererkennbar in der Tradition der Kulturkritik steht, aber doch auf ein ganz anderes Problem reagiert.

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Torsten Meyer, *1965, Prof. Dr. phil., Professor für Kunst und Ihre Didaktik, Schwerpunkt aktuelle Medienkultur an der Universität zu Köln. Studium der Erziehungswissenschaft, Soziologie, Philosophie und Kunst in Hamburg und Lüneburg. Arbeitsschwerpunkte: Next Art Education, Globalisierung & Digitalisation, pädagogische Medientheorie, Schul- und Hochschulentwicklung im Horizont grundsätzlich veränderter Medienkultur. Zahlreiche Vorträge und Veröffentlichungen im Kontext Kunst Medien Bildung, zuletzt: Sujet Supposé Savoir (2010), Shift. #Globalisierung #Medienkulturen #Aktuelle Kunst (2012), Next Art Education (2013), What’s Next? Kunst nach der Krise (2013), Subjekt Medium Bildung (2014), What’s Next? Bd. II Art Education (2015), where the magic happens (2016), Übertrag. Kunst und Pädagogik im Anschluss an Karl-Josef Pazzini (2017).

Voträge von Julia Dick, Alex Klütsch, Nina Spöttling-Metz und Ellen Wagner am 20.10.2017: Jugend- und popkulturelle Medienpraktiken der Gegenwart

Julia Dick stellt am Beispiel vom „Echten Gängster“ heraus, wie die Plattform YouTube spielerisch genutzt werden kann, um eigensinnige, parodistische und individuelle Selbstdarstellungen fernab normativer Kriterien zu äußern und zu verbreiten.

Alex Klütsch stellt die Plattform „Twitch“ vor. Bei „Twitch“ handelt es sich um ein Portal, das sich auf Live-Streaming von Computerspielen spezialisiert hat, sogenannte „Let’s Plays“. Dabei schaut die Community einzelnen Gamer*innen beim Computerspielen zu und interagiert in einem Live-Stream mit dem/der Gamer*in. „Twitch“ und andere Plattformen wie zum Beispiel YouTube updaten das „klassische“ Fernsehen um den Aspekt der Interaktion und werden somit interessant im Zusammenhang mit jugendkultureller Medienpraxis.

Nina Spöttling-Metz beschäftigt sich mit dem Spannungsverhältnis von Empowerment und der Kommodifizierung von Kritik in Anbetracht der aktuell in den sozialen Netzwerken entlang visueller Strategien stattfindenden Diskurse um die Kategorien von Race, Class und Gender.

Ellen Wagner stellt verschiedene Formen des Game-Moddings sowie deren mögliche emanzipatorische Potentiale für die Modder selbst wie auch die Spielenden vor. Auch künstlerische Arbeiten, die sich dieser und ähnlicher Techniken bedienen, werden besprochen.

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Der erste Workshop in der Reihe Ästhetische Praxis als Medienkritik widmet sich dem Verhältnis von postdigitalen jugend­kulturellen Praktiken und dem medienpädagogischen Begriff der Medienkritik. Angesichts der aktuellen jugend- und popkulturellen Medienpraktiken, die mit Begriffen wie Nähe, ­Immersion, Vernetzung, Serialität, Kooperation und Kollaboration assoziiert werden, scheinen die Kritikbegriffe vorliegender Konzeptionen von Medienkompetenz und -bildung, die auf Distanzierung, Vereinzelung und individuelles kognitives Verstehen abzielen, an ihre Grenzen zu kommen. Vor dem Hintergrund der postdigitalen Medienkulturen wollen wir daher die vorliegenden Verständnisse von Kritik befragen und nach neuen kritischen Praxen suchen: Wie zeigt sich kritische Praxis in der aktuellen Medienkultur, die sich in erster Linie aus jugendkulturellen ­Praktiken zusammensetzt? Wo setzt sie an, wie verfährt sie und worauf bezieht sie sich?

Gastvortrag von Matthias Pasdzierny am 30.05.2017: Pop repeats iteself?

Abstract

Pop ist in der Krise: Glaubt man den Äußerungen international einschlägiger Poptheoretiker, dann befindet sich Popmusik mittlerweile im Zustand kollektiver „Retromania“ (Simon Reynolds). Die allgegenwärtige Nutzung u.a. von Streaming-Diensten wiederum hat zu einer ständigen Verfügbarkeit, einem Archiv aller Stile und Praktiken von Pop „in hoher Auflösung“ (Diedrich Diederichsen) geführt, bei gleichzeitiger Nivellierung ihrer je spezifischen Historizität und (sub)kulturellen Bedeutung. Parallel erfährt, neben dem Live-Erlebnis, die Objekthaftigkeit von Popmusik einen unerwarteten Aufschwung, etwa in der Renaissance von Vinyl oder einer Flut von luxuriös ausgestatteten Collector’s Editions. Darüber hinaus lassen sich in immer schnellerer Folge Medien- und Formatwechsel beobachten, wobei ein Schwerpunkt darin zu liegen scheint, – wie etwa in der momentan sehr erfolgreichen App musical.ly – das indexikalische Moment von Popmusik vollends an die Rezipient*innen weiterzureichen. Entlang aktueller Beispiele fragt der Vortrag nach der oder den Geschichtsphilosophie(n) von Pop heute und damit auch danach, ob im Zeitalter der Digitalisierung im Pop derzeit auch ein ästhetischer Paradigmenwechsel stattfindet.

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Matthias Pasdzierny ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität der Künste Berlin und Arbeitsstellenleiter der Bernd Alois Zimmermann-Gesamtausgabe an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. 2013 an der UdK Berlin Promotion (Wiederaufnahme? Rückkehr aus dem Exil und das westdeutsche Musikleben nach 1945). Forschungsschwerpunkte: Musikgeschichte nach 1945, Digitale Musikedition und Edition der Musik des 20. Jahrhunderts; Techno; Popkultur und deutsche „Vergangenheitsbewältigung“; Musik und Video Game Culture.

https://www.udk-berlin.de/personen/detailansicht/person/matthias-pasdzierny/http://www.bbaw.de/forschung/zimmermann/uebersicht

Vortrag von Julieta Aranda am 04.05.2017: When the Ground Becomes Exposed

Abstract

Aranda’s practice is informed by her long-term research on the relationships that art establishes with life, experience, time, and information at many levels. Art can function as a storehouse of words, in the same manner that the polar ice sheets are a storehouse of bacteria. Every language has its own idea of what constitutes a word. In English, „mustard“ is a word but „moutarde“ is not. In French, the inverse is true. Is art a language? Let’s go along and assume that is one, and let’s try to understand how are words constituted. The interplay of words in a cryptic crossword offers an interesting disparity between language and image.

Imagine bacteria living in a subzero artic frost… Scientists in the far northern reaches of Canada have collected and cultured about 200 microbes, putting the organisms in a simulation of their native environment to find the one best suited to life in extreme conditions. This turned out to be a strain of Planococcus halocryophilus, which makes its home in tiny veins of salt water in the Arctic permafrost. The bacteria can reportedly grow in these conditions and survive at temperatures down to negative 25 degrees Celsius. Oh! Though the fact that these bacteria can survive at such temperatures is amazing in itself, one could also consider the possibility of similar strains (living or dead) existing in the comparably frigid, salty environments of Mars or Saturn’s moon Enceladus. Locked in the frozen vaults of Antarctica and Greenland—in the same manner that words are locked in a crossword—a lost world of ancient creatures awaits another chance at life.

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Julieta Aranda is a conceptual artist that lives and works in Berlin and New York City. She received a BFA in filmmaking from the School of Visual Arts (2001) and an MFA from Columbia University (2006), both in New York. Her explorations span installation, video, and print media, with a special interest in the creation and manipulation of artistic exchange and the subversion of traditional notions of commerce through art making. Aranda’s complex body of work exists outside the boundaries of the object, and is characterized by the struggle of catching sight of elusive concepts such as time, circulation, and imagination.

Gastvortrag von Martina Leeker am 01.02.2017: Kulturen bilden. Methoden Kultureller Bildung in digitalen Kulturen

Abstract

Kritik, eine prominente Aufgabe ästhetischer Auseinandersetzung, ist in digitalen Kulturen einmal mehr in eine Krise geraten. Sie ist problematisch geworden, da Standorte für Kritik sowie die Möglichkeiten zur Veränderung prekär geworden sind. So sind z. B. die algorithmischen Prozesse innerhalb der sich selbst steuernden Geräte und Netzwerke, die überall aktiv sind und menschliche Agierende umfänglich vereinnahmen und verfolgen, sowie die Kontrolle gesellschaftlicher, ökonomischer oder klimatischer Prozesse durch Simulationen nicht mehr gänzlich nachvollziehbar und die erhobene Menge an Daten nur noch maschinell auszuwerten. Es steht allerdings in Frage, ob Kritik nur ob der technologischen Bedingungen erschwert oder dieser Umstand auch diskursiv erzeugt wird. Aus welchen Gründen und mit welchen Effekten werden Kritik ebenso wie Methoden derzeit vor allem in den Medien- und Kulturwissenschaften problematisch und in Frage gestellt? Im Vortrag werden ausgehend von dieser Lage Methoden und Möglichkeiten einer performativen Kritik vorgestellt und analysiert. Es geht dabei zunächst vor allem darum, sich performend, etwa durch Zuspitzungen, Übertreibungen, Ekstasen oder Grenzüberschreitungen, einen Einblick in die subjektbildenden und gouvernementalen Wirkungen der technologischen und diskursiven Erzeugung digitaler Kulturen zu verschaffen. Ist das Gewordensein verhandelt, kann performend und Kulturen bildend über andere Denk- und Handlungsoptionen spekuliert werden.

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Martina Leeker ist Thea­ter- und Me­di­en­wis­sen­schaft­le­rin so­wie Thea­ter­ma­che­rin, Be­reich Wis­sen­s-Per­for­man­ces, und Ku­ra­to­rin für trans­dis­zi­plinäre und in­ten­ven­tio­nis­ti­sche wis­sen­schaft­li­che For­ma­te. Seit 2013 ist sie Senior-Researcher im Di­gi­tal Cul­tu­res Re­se­arch Lab (DCRL) an der Leu­pha­na Uni­ver­sität Lüneburg, Schwerpunkt Re-thin­king Me­thods. Von 2002–2010 war sie Ju­ni­or­pro­fes­so­rin für Thea­ter und Me­di­en an der Uni­ver­sität Bay­reuth; dort Auf­bau und Lei­tung des Di­gi­ta­len Stu­di­os für Per­for­man­ces mit Me­di­en so­wie für Me­di­en­kunst. Gast­pro­fes­su­ren an der Bau­haus-Uni­ver­sität Wei­mar für „Künst­li­che Wel­ten“ so­wie an der Uni­ver­sität der Künste Ber­lin für Thea­terpädago­gik und Ver­glei­chen­de Dra­ma­tur­gie. Von 2011 – 2012 war sie Fel­low am „In­ter­na­tio­na­len Kol­leg Mor­pho­ma­ta: Ge­ne­se, Dy­na­mik und Me­dia­lität kul­tu­rel­ler Fi­gu­ra­tio­nen“ an der Universität Köln. Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Art and Technology, Kybernetisierung, Digitale Kulturen, Theater und Medien, Kritik, Interventionen, Künstlerische Forschung.

projects.digital-cultures.net/dcrl-experiments-interventions

Gastvortrag von Michael Seemann am 22.11.2016: Der Aufstieg der Plattformen – Wie aus der Netzutopie die neue Macht entstand

Abstract

Plattformen regulieren unsere Leben und immer größere Teile der Wirtschaft. Als globale Player sind rechtlich kaum mehr zu fassen und knapsen dem Staat als Organisationsform von Gesellschaft immer mehr Kompetenzen ab. Plattformen sind und definieren die Standards nach denen wir leben. Es scheint so, dass mit den Plattformen zum ersten Mal eine neues gesellschaftliches Ordnungsprinzip auf den Plan getreten, dass den Nationalstaat ernsthaft herauszufordern im Stande ist. In dem Vortrag wird es darum gehen, wie aus den Netzutopien der Gleichheit der Kommunikation diese neue Machtstruktur hat entstehen können, wie ihre Mechanismen der Macht funktionieren und wie sie dabei ist, die Gesellschaft zu verändern.

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Michael Seemann, *1977, studierte Angewandte Kulturwissenschaft in Lüneburg. Seit 2005 ist er mit verschiedenen Projekten im Internet aktiv. Er gründete twitkrit.de und die Twitterlesung, organisierte verschiedene Veranstaltungen und betreibt den populären Podcast wir.muessenreden.de. Anfang 2010 begann er das Blog CTRL-Verlust zuerst bei der FAZ, seit September auf eigene Faust, in dem er über den Verlust der Kontrolle über die Daten im Internet schreibt. Normal bloggt er unter mspr0.de und schreibt unregelmäßig für verschiedene Medien wie RollingStone, ZEIT Online, SPEX, SPIEGEL Online, c’t und das DU Magazin. Er hält Vorträge an Universitäten und wissenschaftlichen Konferenzen zu seinen Themen “Kontrollverlust” im Internet, “Plattformneutralität” und der “Queryology“.

Vortrag von Benjamin Jörissen am 16.01.2016: Über Digitalität

Abstract

Ausgehend vom Zusammenhang zwischen Subjekt, Bildung und Medialität spricht Benjamin Jörissen in seinem Beitrag aus allgemeinpädagogischer Perspektive über Digitalität. Sein Schwerpunkt bildet das Interface als Schnittstelle zwischen Digitalem und Materiellem.

Der Vortrag war Teil des Symposions Post-Internet Arts Education am 15. und 16.1.2016 an der Universität zu Köln. Im Fokus standen die stark gewandelten Bedingungen für kulturelle Medienbildung im Horizont des Internet State of Mind und Konsequenzen für Praxis und Theorie der Bildung in Auseinandersetzung mit Künsten und Medien im fortgeschrittenen 21. Jahrhundert.

Info

Benjamin Jörissen, *1968, Prof. Dr. phil, Studium der Erziehungswissenschaft und Philosophie an der Universität zu Köln, Universität Düsseldorf und der Freien Universität Berlin; Professor für Pädagogik mit dem Schwerpunkt Kultur, ästhetische Bildung und Erziehung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Arbeitsschwerpunkte: Ästhetische Bildung in der postdigitalen Kultur, Medienbildung, Forschung zur Kulturellen Bildung.

joerissen.name