In ihrem Vortrag stellt Cornelia Sollfrank Beispiele aus ihrer eigenen künstlerischen Praxis sowie ihrer Forschung im Bereich digitaler Commons vor und diskutiert sie. Der Netzkunstgenerator (net.art generator), ein Computerprogramm, das die Grundfrage nach der schöpferisch-kreativen Fähigkeit von Maschinen schon lange vor der aktuellen Debatte künstlicher Intelligenz stellte und damit nicht nur die Grenzen des Urheberrechst deutlich machte, gibt den Anstoß, digitale Ressourcen nicht nur als Konsumprodukt zu verstehen, sondern als Anlass, neue konnektive Formen zu entwickeln. Die Idee der Commons dient als Inspiration für künstlerische Projekte, die sich keinesfalls als Lösungen, sondern vielmehr als Räume der Ambivalenz verstehen.
Cornelia Sollfrank (PhD) ist Künstlerin, Forscherin und Lehrende und lebt in Berlin. Wiederkehrende Themen ihrer Arbeit in und über digitale Medien und Netzkulturen sind künstlerische Infrastrukturen, neue Formen der (politischen) Organisierung, Autorschaft und geistiges Eigentum, Gendertheorie und feministische Praxis insbesondere Technofeminismen. Sie war Mitbegründerin der Kollektive frauen·und·technik, -Innen und Old Boys Network und ist zur Zeit als Forscherin im Projekt „Creating Commons“ an der Zürcher Hochschule der Künste tätig. Ihr Buch „Die schönen Kriegerinnen. Technofeministische Praxis im 21. Jahrhundert” ist soeben bei transversal texts in Wien erschienen. artwarez.org