Seit einigen Jahren schwappen grundlegende Ideen neuerer theoretischer Strömungen im Kontext von Actor Network Theory, Spekulativem Realismus, Object Oriented Ontology und Posthumanismus über in die Subjekttheorien und damit auch in die Theorie(n) der Ästhetischen Bildung. Das trifft sich mit der Vermutung, dass die humanistische Konzeption des Subjekts und das damit verbundene Verständnis von Bildung in der Moderne nicht mehr kompatibel sind mit den wesentlich auf kollaborativen und netzwerkförmigen sozio-technischen Prozessen beruhenden Bildungspraktiken, die seit einiger Zeit in den globalen, digitalen Kommunikationsnetzen zu beobachten sind. Veränderte Medialität führt zu veränderter Subjektivität.
Vor diesem Hintergrund soll im Vortrag eine Idee plausibel gemacht werden, die nicht nur die menschlichen Individuen als Subjekte in ihren Selbst- und Weltverhältnissen in den Blick nimmt, sondern auch die Objekte, die „Sachen“ und die „Dinge“, die die Bildungsprozesse im wahrsten Sinn des Wortes be-dingen, beachtet und vor allem auch die Tatsache berücksichtigt, dass die menschlichen Individuen in diesen Bildungsprozessen vor allem im Plural auftauchen.
Torsten Meyer (*1965), Dr. phil., Professor für Kunst und Ihre Didaktik, Schwerpunkt aktuelle Medienkultur an der Universität zu Köln. Studium der Erziehungswissenschaft, Soziologie, Philosophie und Kunst in Hamburg und Lüneburg. Arbeitsschwerpunkte: Post-Internet Art Education, Next Art Education, Globalisierung & Digitalisation, Schul- und Hochschulentwicklung im Horizont grundsätzlich veränderter Medienkultur. medialogy.de
Bildcredits: Tomás Saraceno „hybrid webs“, „14 billions“
12. Mai
16:00 – 17:30 Uhr
Kunstpädagogische Positionen