Der Vortrag thematisiert am Beispiel der Videoarbeiten von Ryan Trecartin die sogenannte Post-Internet Art. Unter dem Begriff versammelt die Kunstkritik sehr verschiedene Kunstwerke der letzten Jahre, die vom Lebensgefühl, der Kommunikation und der Ästhetik in Zeiten des Internets, von einem internet-state-of-mind handeln. Gleichsam wird mit dieser Kategorisierung den Künstlerinnen und Künstlern der Post-Internet Art oft eine kritische Haltung und transformatives Potential gegenüber der soziokulturellen Wirklichkeit abgesprochen.
Im Gegenteil zu diesen Positionen stelle ich mir mit Trecartins Arbeiten die Frage, welche Verhältnisse sie zur aktuellen sozio- und medienkulturellen Wirklichkeit für ihre Betrachter*innen ermöglichen. Im Anschluss daran interessiert mich aus bildungstheoretischer Perspektive, wie diese Verhältnisse für eine Bestimmung heutiger ästhetischer Bildungsherausforderungen in der aktuellen Medienkultur weitergedacht werden können.
Der Vortrag war Teil der Jahrestagung der wissenschaftlichen Sozietät Subjekt Medium Bildung an der Universität zu Köln. Die Veranstaltung trug den Titel „Where The Magic Happens“ und beschäftigte sich mit Bildung nach der Entgrenzung der Künste. Mehr Informationen finden Sie hier: http://kunst.uni-koeln.de/magie/
Manuel Zahn studierte Sonderpädagogik, Erziehungswissenschaft, Philosophie und Psychologie an der Universität Hamburg und promovierte über »Ästhetische Film-Bildung«. Seit dem Wintersemester 2016 ist er Vertretungsprofessor für Ästhetische Bildung am Institut für Kunst & Kunsttheorie der Universität zu Köln. Zuvor war er Vertretungsprofessor für Kunstpädagogik an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und Wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten Oldenburg und Hamburg. Seine Arbeitsgebiete sind: Erziehungs- und Bildungsphilosophie; Medienbildung, insbesondere Filmbildung; Kunstpädagogik und Ästhetische Bildung in der digitalen Medienkultur.